Islandhund
(Íslenskur fjárhundur)
FCI-Standard Nr. 289
/ 06.03.2002 / D
Übersetzung: Elke
Peper
URSPRUNG:
Island
Datum der Publikation des gültigen Originalstandards:
25.10.2000
VERWENDUNG:
Hütehund
KLASSIFIKATIOIN FCI:
Gruppe 5 Spitze und Hunde
vom Urtyp
Sektion 3 Nordische Wach- und Hütehunde
Ohne Arbeitsprüfung
KURZER HISTORISCHER ABRISS:
Der Islandhund ist die einzige Hunderasse
mit Island als Ursprungsland. Er kam mit den Wikingern, den ersten Siedlern, in
das Land (in den Jahren zwischen 874 und 930). Der Islandhund passte sich in
seiner Arbeitsweise im Lauf der Jahrhunderte den örtlichen Gegebenheiten, der
Art, wie Landwirtschaft betrieben wurde, und dem harten Überlebenskampf des isländischen
Volkes an und wurde den Bauern beim Zusammentreiben des Viehs unentbehrlich.
Die Beliebtheit des Islandhundes stieg während der letzten Jahrzehnte stetig
an, und obwohl es derzeit nur wenige Exemplare dieser Rasse gibt, scheint die
Gefahr, dass sie ausstirbt, doch gebannt.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Der Islandhund ist ein nordischer Hüte-Spitz; er ist etwas weniger als
mittelgroß und hat Stehohren und eine geringelte Rute. Von der Seite gesehen
hat er rechteckiges Format, d.h. die Länge seines Körpers vom Buggelenk bis
zum Sitzbeinhöcker übertrifft seine Widerristhöhe. Die Tiefe des Brustkorbes
ist gleich der Länge der Vorderläufe. Sein Ausdruck ist sanft, intelligent und
fröhlich. Ein selbstsicheres, lebhaftes Verhalten ist typisch für die Rasse.
Es gibt sie in zwei Haararten: lang- und kurzhaarig, wobei in jedem Fall das
Haarkleid dicht und äußerst wetterfest sein muss.
Rüden und Hündinnen unterscheiden sich beträchtlich in ihrem Geschlechtstyp.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN):
Der Islandhund ist ein robuster, wendiger, lautfreudiger Hütehund und
deshalb äußerst nützlich beim Hüten und Treiben des Viehs auf den Weiden und
in den Bergen sowie beim Aufspüren verlorengegangener Schafe. Er ist von Natur
aus wachsam und begrüßt jeden Besucher voller Begeisterung, ohne aggressiv zu
sein. Sein Jagdinstinkt ist nur schwach ausgebildet. Der Islandhund ist fröhlich,
freundlich, neugierig, verspielt und nicht ängstlich.
KOPF:
Kräftig mit anliegender Haut. Dreieckig von oben und von der Seite gesehen. Der
Oberkopf ist etwas länger als das Vorgesicht.
OBERKOPF:
Schädel: Ein wenig gewölbt.
Stop: Deutlich erkennbar, aber weder abrupt noch tief.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm:
Schwarz, dunkelbraun bei schokoladenbraunen und einigen cremefarbenen Hunden.
Fang: Gut entwickelt, Nasenrücken gerade. Der Fang ist etwas kürzer als
der Oberkopf:: Er verjüngt sich gleichmäßig zur Nase hin und bildet ein
stumpfes Dreieck sowohl von oben als auch von der Seite gesehen.
Lefzen: Straff anliegend; schwarz, dunkelbraun bei schokoladenbraunen und
einigen cremefarbenen Hunden.
Backen: Flach
Gebiss: Vollzahniges Scherengebiss
Augen: Mittelgroß, mandelförmig. Dunkelbraun; etwas heller bei
schokoladenbraunen und einigen cremefarbenen Hunden.
Ohren: Aufrecht, von mittlerer Größe. Dreieckig mit steifen Kanten und
leicht abgerundeten Spitzen. Sehr beweglich: Sie reagieren sensibel auf jedes
Geräusch und zeigen, in welcher Stimmung sich der Hund befindet.
HALS:
Mäßig lang, muskulös, ohne jegliche lose Haut: Leicht gebogen, hoch getragen.
KÖRPER:
Kräftig, von rechteckigem Format. Seine Länge steht in korrektem Verhältnis
zu seiner Höhe und in Harmonie zur Gesamterscheinung.
Rücken: Gerade, muskulös und kräftig.
Lendenpartie: Breit und muskulös
Kruppe: Mäßig kurz und breit, leicht abfallend, gut bemuskelt.
Brustkorb: Lang, tief, gut gewölbt.
Bauch: Nur leicht aufgezogen.
RUTE:
Hoch angesetzt, über dem Rücken geringelt, wobei dieser berührt wird.
GLIEDMASSEN:
VORDERHAND: Die
Vorderläufe sind kräftig und von vorn gesehen gerade und parallel. Normale
Winkelungen.
Schultern: Schräg gelagert, bemuskelt.
Afterkrallen: Können doppelt ausgebildet sein.
Vorderpfoten: Eher oval, Zehen gut gebogen und fest zusammengefügt mit gut
entwickelten Ballen.
HINTERHAND: Die Hinterläufe sind kräftig und von hinten gesehen gerade und
parallel. Normale Winkelungen.
Oberschenkel: Breit und gut bemuskelt.
Afterkrallen: Gut entwickelte, doppelt ausgebildete Afterkrallen sind erwünscht.
Hinterpfoten: Gleich den Vorderpfoten.
GANGWERK / BEWEGUNG: Vermittelt
den Eindruck von Wendigkeit und Ausdauer mit gutem Schub und mühelosem
Raumgriff.
HAARKLEID:
Dichtes und extrem wetterfestes Doppelhaar.
HAAR Es gibt zwei Arten:
a) kurzhaarig: Mittellanges, ziemlich rauhes Deckhaar mit dichter,
weicher Unterwolle. Das Haar ist kürzer am Gesicht, oben auf dem Kopf, an den
Ohren und an der Vorderseite der Läufe, länger am Hals, an der Brust und an
der Rückseite der Oberschenkel. Die Rute ist buschig behaart, wobei die Haarlänge
in gutem Verhältnis zum übrigen Haar steht.
b) langhaarig: Das Deckhaar ist länger als bei der kurzhaarigen
Variante, ziemlich rauh, mit dichter, weicher Unterwolle. Das Haar ist kürzer
am Gesicht, oben auf dem Kopf, an den Ohren und an der Vorderseite der Läufe, länger
am Hals, an der Brust und an der Rückseite der Oberschenkel. Die Rute ist
ausgesprochen buschig behaart, wobei die Haarlänge in gutem Verhältnis zum übrigen
Haar steht.
FARBE:
Etliche Farben sind erlaubt, wobei eine Farbe aber stets vorherrschen sollte.
Die vorherrschenden Farben sind:
- Verschiedene Schattierungen von Loh, von Cremefarbe bis hin zu rötlichem
Braun.
- Schokoladenbraun
- Grau
- Schwarz
Neben der vorherrschenden Farbe tritt stets Weiß auf, am häufigsten in den
folgenden, oft unregelmäßigen Abzeichen: als Blesse oder an einem Teil des
Gesichts, als Kragen, an der Brust, an den Fesseln in unterschiedlicher Länge
und an der Rutenspitze. Helle Schattierungen kommen häufig an der gesamten
Unterseite des Hundes von der Kehle bis zur Rutenspitze vor. Lohfarbene und
graue Hunde haben oft eine schwarze Maske, schwarze Spitzen in den Deckhaaren
und gelegentlich sogar einzelne ganz schwarze Haare. Schwarze (dreifarbige)
Hunde haben schwarzes Haar mit den oben erwähnten weißen Markierungen und
traditionell lohfarbenen Abzeichen verschiedener Schattierung auf den Wangen, über
den Augen (Augenbrauen) und an den Läufen. Flecken der genannten Farben auf weißem
Untergrund (Scheckung) sind erlaubt. Weiß sollte jedoch nicht die
vorherrschende Farbe sein.
GRÖSSE:
Die ideale Größe ist bei Rüden:
46 cm
bei Hündinnen: 42 cm.
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden,
dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
- Ein einfarbig schwarzer Mantel oder Sattel bei einem lohfarbenen Hund
jeglicher Schattierung.
SCHWERE FEHLER:
- Fehlende Afterkrallen
- Gelbe Augen
- Runde, vorstehende Augen
N.B.:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich
vollständig im Skrotum befinden.
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